Die ersten 6 Monate NFZ: Interview mit Kevin Kreuzer

Südbadens Doppelpass führte ein Interview mit dem Sportlichen Leiter des Nachwuchsförderzentrums, Kevin Kreuzer. Grund war ein Rückblick auf die ersten 6 Monate des NFZ.

Der Sportliche Leiter des NFZ, Kevin Kreuzer

Das komplette Interview gibt es bei Südbadens Doppelpass und hier:

SDP: Hallo Kevin, der BSC geht seit 01. Juli bei seiner Nachwuchsarbeit neue Wege und gründete das Nachwuchsförderzentrum Kaiserstuhl. Du warst maßgeblich am neuen Konzept beteiligt. Was war der Grund für die Einführung des NFZ bzw. welche Philosophie steckt dahinter?

Hallo Doppelpass-Team. Es ging uns bei der Gründung des NFZ darum, nach den großen Fortschritten und Erfolgen in den letzten Jahren, den nächsten Schritt zu machen. Wir wollen uns noch professioneller aufstellen und die Verantwortung auch auf mehr Schultern verteilen. Zudem ist das Ziel, den Talenten noch mehr Angebote und Möglichkeiten zu schaffen und Alleinstellungsmerkmale für die Nachwuchsabteilung des Bahlinger SC zu kreieren. Denn gerade rund um den Kaiserstuhl wollen wir die erste Anlaufstelle für die vielen Talente werden und diese bei ihren Zielen unterstützen und uns selbst natürlich noch besser und erfolgreicher machen.

SDP: Was ist der Unterschied zwischen einem Nachwuchsförderzentrum, wie es jetzt bei euch entstanden ist, und einem Nachwuchsleistungszentrum wie es beispielsweise der SC Freiburg so erfolgreich betreibt?

Der große Unterschied ist die Lizenzierung. Als Nachwuchsförderzentrum unterliegen wir nicht der Zertifizierung durch den DFB/DFL, was wir als Nachwuchsabteilung des Bahlinger SC aus finanziellen und vielen anderen Gründen auch nicht schaffen würden. Wir schauen natürlich, was professionelle Nachwuchseistungszentren anbieten und versuchen, so viel wie möglich für uns zu übernehmen. Klar das wir da viele Sachen nicht selbst anbieten können, sondern hierfür die passenden externen Partner suchen. Dies hat bislang perfekt funktioniert und wir bauen uns damit ein sehr gutes Angebot und Netzwerk auf. Der SC Freiburg ist da natürlich ein optimales Vorbild, um sich einiges abzuschauen, da dort seit vielen Jahren hervorragend gearbeitet wird.


SDP: Kannst du etwas zu den Strukturen und Rahmenbedingungen des NFZ sagen?

Bei den Strukturen hat sich nicht sehr viel geändert im Vergleich zu der vorherigen Struktur. Thomas Weiss ist als Jugendleiter nun der Leiter des Nachwuchsförderzentrums und ist verantwortlich für den kompletten organisatorischen und administrativen Bereich. Er wird von den Koordinatoren Finanzen, Spielbetrieb, Turniere & Veranstaltungen, Fuhrpark & Fahrtdient, Kooperationen, Laufbahnbetreuung und Logistik/Material unterstützt.

Ich selbst bin der Sportliche Leiter des NFZ und bin somit für alle Teams des NFZ sowie die Trainer- und Betreuerstäbe verantwortlich. Ebenso fallen die Individualtrainer, das Scouting und der Technische Koordinator in meinen Zuständigkeitsbereich.

Wir arbeiten eng mit den Gremien des BSC sowie mit den Verantwortlichen der 1. Mannschaft und U23 zusammen. Der Austausch untereinander ist überragend und wir haben in den letzten Jahren eine klasse Durchlässigkeit, was das wichtigste bei der Nachwuchsarbeit ist.

SDP: Was bietet das NFZ?

Neben einem gut aufgestellten Trainerstab, guter Infrastruktur und Organisation im Hintergrund bieten wir den Spielern eine Vielzahl von weiteren Angeboten. Unsere Spieler werden beispielsweise im medizinischen Bereich (Physios, Ärzte, Fitness) extrem gut versorgt.  Zudem unterstützen wir sie bei den Themen Ausbildung und Beruf mit unserem Koordinator Laufbahnbetreuung David Guy oder beim Thema Ernährungsberatung mit unserem Partner BARMER. Wichtig ist uns ebenfalls die schulische Begleitung und Unterstützung beim Thema Nachhilfe durch unseren Parter LernBar und unsere Spieler können auch die Hilfe eines renommierten Sportpsychologen in Anspruch nehmen. Ein weiterer wichtiger Baustein war für uns die Gewinnung von Partnervereinen wie dem SV Ballrechten-Dottingen und dem FV Schutterwald. Wir haben da tolle Vereine an unserer Seite und alle Seiten profitieren voneinander, daher werden auch noch zwei weitere Vereine demnächst folgen. Mit diesen Punkten haben wir einige Punkte geschaffen, die sonst wohl nur professionelle Nachwuchsleistungszentren anbieten können. Wir haben noch viele weitere Maßnahmen in Planung, doch wir gehen Schritt für Schritt weiter und treffen keine überhasteten Entscheidungen.

SDP: Mit David Guy habt ihr einen neuen Mann im Vorstand des BSC – verantwortlich für den Bereich Marketing und wie du eben gesagt hast, auch für die Laufbahnbetreuung der Spieler. Wie sieht dies genau aus?

Mit David haben wir da eine perfekte Besetzung auf dieser Stelle. Er hat durch seinen Beruf und sein Netzwerk viel Erfahrung und kennt extrem viele Leute. Wir waren vor einiger Zeit mit der U19 und U17 zu Besuch bei David und testo in Kirchzarten und haben gemeinsam mit der BARMER ein Bewerbertraining durchgeführt. Dies werden wir auch wiederholen, sowohl bei testo als auch bei anderen Sponsoren des BSC. Ebenso steht David den Spielern mit Rat und Tat zur Seite bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen oder der Vermittlung von Jobs, Praktikas und Ausbildungsplätzen. Einige unserer Spieler haben durch dieses Angebot bereits Ausbildungsplätze vermittelt bekommen.

SDP: Was sind eure Ziele mit dem NFZ?

Viele Vereine in der Region machen eine sehr gute Jugendarbeit und man muss den Spielern etwas bieten, um sie von sich zu überzeugen. Hierzu zählen nicht nur sehr gute Trainer, sondern auch das „Drumherum“ mit den nun vielfältigen Angeboten des NFZ. Unser Hauptziel war es schon immer und ist es auch weiterhin, möglichst viele top ausgebildete Spieler in unsere 1. Mannschaft und in die U23 zu bringen.

SDP: Kannst du nach dem ersten halben Jahr schon ein Zwischenfazit ziehen? Welche Rückmeldungen habt ihr erhalten und wie kommt das neue NFZ-Konzept an?

Wir haben sehr viel positives Feedback bekommen und merken, dass viele Spieler und auch die Eltern von diesem neuen Konzept überzeugt sind. Gerade die Eltern sind begeistert, dass wir ihre Kinder nicht nur sportlich besser machen wollen, sondern auch bei schulischen Dingen, persönlichen oder medizinischen Angelegenheiten immer mit Rat und Tat zur Seite stehen und Experten vermitteln können. Der Zulauf an Spielern wurde noch größer und auch sportlich sind wir sehr zufrieden. Wir wollen weiterhin keine Erfolge erzwingen sondern gesund und nachhaltig wachsen und die Früchte der Arbeit nach und nach ernten. Es war eine wichtige und richtige Entscheidung, diesen Schritt zu gehen.