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Der Bahlinger SC II hat sein erstes Heimspiel in der Fußball-Verbandsliga trotz einer erheblichen Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel mit 2:3 (0:2) gegen die SF Elzach-Yach verloren. In einem gutklassigen Spiel setzte sich am Ende das abgezocktere der beiden Teams durch.
Hinter den SF Elzach-Yach liegt die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte. Als Siebter beendeten die Rot-Weißen die Spielzeit 2021/22 in der Verbandsliga. Nicht wenige regionale Fußballkenner, auch aus den Reihen der Elztäler, wähnten die Sportfreunde dabei nahe am Maximum. Wer jedoch die aktuelle Entwicklung der Mannschaft verfolgt, der kommt schnell zu dem Schluss: Wirklich schwächer als im Vorjahr sind die Sportfreunde auch zu Beginn der neuen Saison nicht.
Einen Tick offensiver als unter der Regie von Aufstiegstrainer Marco Dufner traten die Sportfreunde unter ihrem neuen Trainer Enzo Minardi bei den bisherigen Liga- und Pokalspielen auf – weitere kleine Veränderungen greifen. „Wir sind sehr zufrieden damit, wie es aktuell läuft. Wir wissen aber auch, dass die Saison lange ist und wieder andere Phasen kommen werden“, sagt Minardi. Zumindest in der Frühphase der Spielzeit scheint ein weiteres Jahr im gesicherten Mittelfeld der Liga bei Beibehalten der gewohnt großen Einsatzbereitschaft komplett realistisch.
Denn, der 3:2-Sieg beim Aufsteiger Bahlinger SC II war auch ein Sieg des Willens. Ausgerechnet in der Spielphase, als die Kaiserstühler am stärksten spielten, einen 0:2-Rückstand egalisiert hatten und jederzeit imstande für einen oder zwei weitere Treffer schienen, schlugen die Sportfreunde ein drittes Mal zu. Laurentius Becherer, der in der ersten Halbzeit bereits das 2:0 geschossen hatte, erzielte mit einem Flachschuss, den er knapp außerhalb des Strafraums abfeuerte, den Siegtreffer (69.). „Elzach schien in dieser Spielphase müde. Es ist ärgerlich für uns, dass wir leer ausgegangen sind“, analysierte Ali Gasmi, der Coach des BSC.
Bevor Elzachs Torjäger Laurentius Becherer seine Farben zum Sieg geschossen hatte, bekamen die 250 Zuschauer im Kaiserstuhlstadion ein sehr abwechslungsreiches Spiel zu Gesicht. In der Anfangsphase hatten dabei die eingespielter und zielstrebiger wirkenden Gäste klare Vorteile. Jonas Schmieder (5.) und Becherer (20.) sorgten dafür, dass diese auch auf der Anzeigetafel sichtbar wurden. „Wir haben vor den Standardsituationen der Elzacher gewarnt und dennoch bekommen wir zwei schnelle Gegentore. Eines nach einem Freistoß, eines nach einer Ecke − das nervt“, so Gasmi. Becherer (25.) und Max Winterhalter (29.) hätten die Führung der Gäste weiter ausbauen können. „Wir haben eine überragende erste Hälfte gespielt“, lobte Minardi seine Mannschaft.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit veränderten sich dann aber die Kräfteverhältnisse. Die Kaiserstühler, die bereits in den letzten 15 Minuten der ersten Hälfte etwas besser ins Spiel gekommen waren, zeigten sich nun zielstrebiger in ihren Angriffsbemühungen und kreierten zahlreiche gute Abschlusssituationen. Torjäger Lennart Bauer war sowohl in der 50. als auch in der 65. Spielminute, als er den Nachschuss seines verschossenen Elfmeters im Tor unterbrachte, der Nutznießer und glich die Begegnung aus.
Was folgte, ist bereits beschrieben worden: Elzach stemmte sich mit aller Macht gegen eine komplette Wende und Laurentius Becherer lenkte das Spiel in eine andere Richtung. In einer rasanten Schlussphase waren beide Mannschaften dem sechsten Treffer der Begegnung mehrfach nahe, fallen sollte dieser aber nicht mehr.
„Das ist ein toller Erfolg für uns. Die Jungs gehen aktuell mit großer Freude in jedes Training und jedes Spiel. Das bereitet enorme Freude“, so Minardi, der mit seiner Elf auf eine erfolgreiche Woche zurückblickt. Am Mittwochabend war durch einen 2:1-Heimsieg gegen den VfR Hausen der Einzug ins Pokal-Achtelfinale perfekt gelungen. Sein Gegenüber Ali Gasmi war nach der zweiten Heimniederlage überhaupt als BSC-Trainer zwiegespalten: „Es war auch viel Gutes dabei. Wir befinden uns in einem Lernprozess und haben immer wieder personelle Engpässe. Dennoch sehe ich uns auf einem guten Weg.“ Bei den Kaiserstühlern standen Ivan Novakovic, Marco Bauer, Marvin Geng und Jonas Siegert in der Startelf – sie alle waren Samstag mit der Regionalligamannschaft des BSC nach Ulm gereist.
Bahlingen: Geng, Beck, Berger (85. Erdogan), Distelzweig, Siegert, Marco Bauer, Lennart Bauer (70. Jolic), Gugel (77. Öncue), Novakovic, Wichmann (64. Oehler), Schmid.
Elzach: Wölfle, Volk, Winterhalter, Bührer, Raphael Dick (76. Trenkle), Klank, Manuel Dick (92. Häringer) , Wernet, Wiese (79. Imhof), Becherer, Schmieder (73. Meier).
Besondere Vorkommnisse: Wölfle pariert Elfmeter von Lennart Bauer (64.).
Tore: 0:1 Schmieder (5.), 0:2 Becherer (20.), 1:2, 2:2 beide Lennart Bauer (50./65.). 2:3 Becherer (69.).
Schiedsrichter: Bartschat (Müllheim).
Zuschauer: 250.
Foto: Claus G. Stoll